Idiopathische Varikosis

Die häufigste Ursache für Krampfadern (medizinisch auch Varikosis genannt) ist idiopathischer Art. Das bedeutet, dass die Veranlagung zu Krampfadern bzw. die Venenschwäche angeboren ist. Fast 95 Prozent aller Varikosen werden nicht durch eine andere Krankheit hervorgerufen.

Entstehen Krampfadern, weil der Patient eine angeborene Venenschwäche aufweist oder die Venenklappen nicht richtig funktionieren, spricht der Arzt von einer idiopathischen Varikosis. Die natürliche Schwerkraft lässt das Blut normalerweise in die Beine sacken. Das venöse Blut aus den Beinen soll aber zum Herz zurücktransportiert werden. Sind die Venen geschwächt, können weder Venenklappe noch Muskelpumpen das Absacken des Blutes in die Beinvenen verhindern, weil das umliegende Gewebe zu wenig Druck auf die Venen aufbaut. Damit funktionieren die Muskelpumpen nicht mehr richtig. Fehlende Bewegung, sitzende Tätigkeiten oder langes stehen verstärken diesen „Blutstau“ in den Beinen. Es entstehen Krampfadern. Übergewicht begünstigt ebenfalls die Entstehung der Krampfadern.

Durch die Venenschwäche werden die Venen in den Beinen aber immer mehr gedehnt. Die Venenklappen können sie nicht mehr verschließen und somit einen Rückfluss nach unten nicht mehr verhindern. Physikalisch gesehen entsteht eine Strömungsumkehr, das Blut fließt zurück in die Füße und nicht zum Herz. Das Übereinanderschlagen der Beine, Wärme oder Sonneneinstrahlung spielen keine Rolle bei der idiopathischen Varikosis.

Auch Schwangerschaften begünstigen Krampfadern. Hat eine schwangere Frau eine angeborene Bindegewebsschwäche, so kann jede Schwangerschaft diese Gewebsschwäche verstärken. Die Hormone in der Schwangerschaft sorgen dafür, dass das Muskel- und Bindegewebe sich lockert. Durch jede Schwangerschaft wird die Venenwandstärke geringer. Auch die immer größer werdende Gebärmutter verhindert immer mehr den Blutabfluss aus den Beinen. Daher leiden viele Schwangere häufig unter Krampfadern.